Geschäftsbericht 2022

Groupe E

Erneuerbare Energien für
eine nachhaltige
Zukunft

Laurent Ducrest, Leiter Thermische Kraftwerke & Umwelt, treibt die Produktion von grünem Wasserstoff in Schiffenen (FR) voran, um den Kohlendioxidausstoss im Schwerverkehr zu reduzieren.

EIN INTELLIGENTES NETZ FÜR EINE IMMER NACHHALTIGERE PRODUKTION

Die Energiekrise und die Trockenheit im Sommer haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, einen Energiemix zu fördern, der vor allem auf neue erneuerbare Energien setzt. 2022 entwickelte Groupe E innovative Projekte und sicherte zudem nachhaltig ihren Produktionspark und ihr Verteilnetz.

Am Fuss der Staumauer von Schiffenen (FR) hat Groupe E mit den Arbeiten an der künftigen Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff begonnen. Ab Sommer 2023 wird das Wasserkraftwerk den Strom liefern, der für die Herstellung von Wasserstoffmolekülen durch Elektrolyse erforderlich ist. Das Projekt ist eine Premiere in der Westschweiz und ermöglicht es, die jährlich während ca. 8’000 Stunden erzeugte Bandenergie mithilfe der Dotierturbine der Staumauer zu nutzen. Mit den rund 300 Tonnen Wasserstoff pro Jahr, die zunächst für den Schwerverkehr eingesetzt werden, unterstützt Groupe E die Dekarbonisierung der Branche und sammelt wertvolle Erfahrungen für die Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff.

Wasser ­Herzstück des Energiemix

Groupe E setzte 2022 die nachhaltige Sicherung ihres Produktionsparks fort. Das Unternehmen führte insbesondere Kontroll- und Wartungsarbeiten am Wasserkraftwerk Rossens-Hauterive durch, die eine ausserordentliche Absenkung des Greyerzersees im Herbst erforderten. In Schiffenen verfügt die Dotierturbine nun über einen neuen Generator, der ihre Effizienz steigert, und über ein System, das die Sauerstoffanreicherung des Wassers verbessert, das in das Flussbett der Saane zurückgeführt wird, wodurch sich die Auswirkungen auf die Fischfauna bei grosser Hitze abmildern lassen.

« Durch die Produktion von grünem Wasserstoff unterstützt Groupe E die Dekarbonisierung des Schwerverkehrs und sammelt wertvolle Erfahrungen für die Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff. »

Zwar bildet die Wasserkraft den Kern des Energiemix von Groupe E, ihre – der sommerlichen Trockenheit geschuldete – geringe Stromproduktion zwang die Gruppe jedoch, sich auf den Strommärkten einzudecken, zu historisch hohen Preisen.

Solarkraft boomt

2022 wurden über 13’700 Solaranlagen ans Stromnetz von Groupe E angeschlossen. Das Unternehmen ist seit rund 15 Jahren in der Installation von Solaranlagen und der Solarstromproduktion tätig, sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen. So haben beispielsweise die Module auf dem Gipfel des Moléson in ihrem ersten Betriebsjahr 65’000 kWh produziert, was 16% des Jahresverbrauchs der Bergstation entspricht. In Cressier (NE) haben die Arbeiten an einer der grössten Schweizer Freiflächensolaranlagen begonnen, die 2023 der benachbarten Raffinerie CO2-armen Strom liefern wird.

Léonie Berset, Beauftragte Neue erneuerbare Energien, erweitert das Portfolio für Windkraftprojekte von Groupe E Greenwatt mit Unterstützung von Fachkräften und regionalen Auftragnehmern.

Aufgrund der alle zehn Jahre erfolgenden Wartungs- und Unterhaltsarbeiten am Wasserkraftwerk von Hauterive erfolgte im Herbst eine aussergewöhnliche Absenkung des Greyerzersees durch Groupe E.

WINDKRAFT ­ EIN WESENTLICHER BESTANDTEIL DES ENERGIEMIX

Windkraftanlagen liefern zwei Drittel ihrer Produktion
im Winter und bilden deshalb eine ideale Ergänzung
zu Wasserkraft- und Solaranlagen, die im Sommer pro-
duktiver sind. Diese lokale und nachhaltige Energie-
quelle spielt eine wichtige Rolle bei den Parkprojekten
von Groupe E Greenwatt, einem auf neue erneuerbare
Energien spezialisierten Unternehmen. Das gemeinsam
mit der Gemeinde Val-de-Ruz entwickelte Projekt Eole-
de-Ruz hat mit dem Abschluss der öffentlichen Auflage
einen wichtigen Schritt zum Erhalt der Baubewilligung
getan. Die Verfahren für die Windparks Quatre Bornes
und Montagne de Buttes wurden fortgesetzt. Zahlreiche
positive Signale für eine Region, die über ein Gesamt-
potenzial von rund 300 GWh/Jahr verfügt, was dem
Jahresverbrauch von 70’000 Haushalten entspricht. Im
Kanton Freiburg hat Groupe E Greenwatt ihre Informa-
tionsarbeit bei den verschiedenen Beteiligten fortgesetzt.

Das Netz ­entscheidend für die Energiewende

Groupe E setzte auch die Modernisierung ihrer Infrastrukturen für den Stromtransport fort. Als wichtiger Knotenpunkt des Neuenburger Stromversorgungsnetzes ist die Transformatorenstation Planchamps nach mehrjähriger Sanierung voll betriebsbereit. Diese Sanierung ermöglicht es, die Zuverlässigkeit des Stromnetzes im Kanton zu stärken. Im Bestreben, ihr Engagement für eine stärkere Nachhaltigkeit zu konkretisieren, nutzte Groupe E die Gelegenheit, einer der ersten Energieversorger Europas zu werden, der g3-Gas mit einem geringen ökologischen Fussabdruck verwendet, um bestimmte Elemente dieses Postens zu isolieren. In Payerne implementierte das Unternehmen eine in der Schweiz einzigartige Technologie, die eine Echtzeitanpassung der Netzspannung je nach im Umlauf befindlicher Strommenge ermöglicht. Eine optimale Lösung zur Absorption der steigenden Solarstromproduktion des Solarparks La Boverie und der umliegenden Dächer.

Der Startschuss für den Bau eines neuen Betriebszentrums von Groupe E in Boudevilliers im Val-de-Ruz erfolgte im Juli. Das Gebäude stellt ein Vorbild in Sachen Energieeffizienz dar und wird 70 Mitarbeitenden Arbeitsbereiche bieten, die auf die Anforderungen ihrer jeweiligen Fachbereiche zugeschnitten sind, und die für grössere Kundennähe sorgen. Ein wesentlicher Vorteil für die Ende 2022 gestartete und bis Ende 2029 andauernde Einführung der intelligenten Zähler und der „Smart Grid“- Technologien.

Die Fotovoltaikanlagen am Moléson in 2000 Metern Höhe produzierten 16% des Jahresverbrauchs der Bergbahn, einschliesslich Restaurants und Lifte.

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